Autorin: Aleke Stöfen-O´Brien
Mein Name ist Aleke Stöfen-O´Brien und ich wohne und arbeite in Malmö, Schweden. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Im Jahr 2018 entschieden wir uns, nach Schweden zu ziehen, da ich eine Position an der World Maritime University der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation angenommen hatte. Diese Entscheidung brachte nicht nur berufliche, sondern auch erhebliche familiäre Veränderungen mit sich.
Mein Mann, der zu dieser Zeit am Trinity College Dublin in Irland tätig war, nahm 2020 eine neue Stelle am University College London an. Das bedeutete, dass er wochentags zwischen Schweden und Irland bzw. England pendeln musste. Diese Pendelroutine stellte unsere Familie vor immense Herausforderungen, insbesondere da ich unter der Woche alleine mit unserem ersten Kind war. Die Situation wurde noch komplizierter, als unser zweites Kind geboren wurde. Während der Covid-19-Pandemie verschärften Reisebeschränkungen und Quarantänemaßnahmen diese Schwierigkeiten zusätzlich.
Eine besondere Herausforderung war die begrenzte Elternzeit, die mir zur Verfügung stand. Als Mitarbeiterin einer Universität, die Teil der Vereinten Nationen ist, hatte ich nur vier Monate Mutterschutz bzw. Elternzeit. Diese kurze Zeitspanne bedeutete, dass ich schnell nach der Geburt unseres zweiten Kindes wieder arbeiten musste. In dieser Phase fühlte ich mich oft überwältigt.
Warum setzen sich Akademiker solchen Strapazen aus? Diese Frage habe ich mir während dieser schwierigen Zeiten oft gestellt. Einer der Hauptgründe ist die Leidenschaft für die Wissenschaft und das Mandat der Universität. Diese intrinsische Motivation kann stark genug sein, um persönliche Opfer zu bringen und Herausforderungen anzunehmen, die anderen vielleicht als unüberwindbar erscheinen. Man hat schlussendlich schon sehr viel Zeit und Arbeit in das spezifische Fach investiert. Die Möglichkeit, durch Forschung und Lehre einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu haben, treibt mich an. Ich bin von der Aussicht motiviert, Lösungen für drängende globale Probleme zu entwickeln und mit Menschen aus der ganzen Welt zusammen zu arbeiten. Diese Perspektiven können dazu beitragen, die Belastungen und Unsicherheiten, die mit dem Pendeln und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbunden sind, zu rechtfertigen.
Dr. Aleke Stöfen-O’Brien, LL.M. ist Associate Professor am WMU-Sasakawa Global Ocean Institute der World Maritime University der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation in Malmö.






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